Handel ist Hilfe: Wann Entwicklungshilfe hilft – und wann sie Märkte zerstört
Seit über 15 Jahren arbeitet Vishes mit Werkstätten in Nepal zusammen. Nicht durch Spenden oder kurzfristige Projekte, sondern durch Handel, der langfristige Perspektiven schafft.
Doch nicht überall läuft es so. Viele gut gemeinte Hilfsprojekte haben in anderen Ländern lokale Strukturen zerstört, anstatt sie zu stärken.
Heißt das, dass jede Entwicklungshilfe schlecht ist? Nein. Es kommt darauf an, wie sie eingesetzt wird.
1. Entwicklungshilfe: Wann sie notwendig ist
- Infrastrukturprojekte, wenn lokale Unternehmen eingebunden sind (Straßen, Wasserversorgung, Stromnetze).
- Katastrophenhilfe, wenn nach Erdbeben oder Überschwemmungen schnelle Hilfe gebraucht wird.
- Bildung & berufliche Ausbildung, wenn sie gezielt auf die Wirtschaft vor Ort abgestimmt ist.
- Anschubfinanzierung, wenn sie wirtschaftlich tragfähige Strukturen aufbaut.
Doch was passiert, wenn Entwicklungshilfe ohne wirtschaftliche Logik eingesetzt wird? Dann entstehen Abhängigkeiten, Marktverzerrungen und gescheiterte Projekte.
2. Entwicklungshilfe, die Märkte zerstört
Viele Hilfsprojekte sind gut gemeint, doch oft haben sie langfristig negative Folgen für die lokale Wirtschaft.
***Drei Beispiele für gescheiterte Entwicklungshilfe***
1) Kleiderspenden zerstören lokale Textilbetriebe
- In vielen afrikanischen Ländern wurden kostenlose Kleiderspenden verteilt.
- Folge: Lokale Schneidereien konnten nicht mehr mithalten – sie gingen pleite.
- Heute: Viele Länder sind vollständig auf Importe angewiesen.
2) Teefabriken in Nepal nach dem Erdbeben
- Nach dem Erdbeben 2015 bauten Hilfsorganisationen mehrere Teefabriken mit Spenden.
- Problem: Es gab keinen bestehenden Markt für den Tee, keine Erfahrung mit Produktion oder Vertrieb.
- Ergebnis: Die Fabriken stehen leer, Millionen Euro verpufften, ohne dass Arbeitsplätze entstanden.
3) Lebensmittelhilfe zerstört die Landwirtschaft
- In einigen Ländern wurden kostenlose Lebensmittel verteilt, anstatt die lokale Landwirtschaft zu fördern.
- Folge: Bauern konnten ihre Ernte nicht mehr verkaufen und gaben die Landwirtschaft auf.
- Langfristig: Diese Regionen sind noch abhängiger von Importen, anstatt eine nachhaltige Eigenversorgung aufzubauen.
3. Warum Handel die bessere Lösung ist
- Arbeitsplätze entstehen, die langfristig bestehen.
- Fabriken wachsen nachhaltig, statt von Hilfsprojekten abhängig zu sein.
- Produzenten entwickeln eigenes Know-how, statt auf Unterstützung zu warten.
- Das Geld geht direkt in die lokale Wirtschaft, statt über internationale Organisationen umverteilt zu werden.
4. Warum Direktkauf statt Marktplätze?
Direkt im Shop kaufen | Über Marktplätze kaufen |
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100 % des Geldes geht an die Marke | 15 % Gebühren an Amazon oder Plattformen |
Faire Preise für Produzenten UND Kunden | Preisaufschläge nötig, um Gebühren auszugleichen |
Unterstützt direkt die Produktion | Mehr Geld bleibt beim Zwischenhändler |
5. Fazit: Entwicklung durch Handel, nicht durch Almosen
- Handel schafft nachhaltige Wirtschaftskreisläufe.
- Falsch eingesetzte Entwicklungshilfe kann Märkte zerstören.
- Direktkauf sichert faire Bezahlung und langfristige Produktionsstrukturen.
➡ Jede Kaufentscheidung beeinflusst, welche Art von Wirtschaft du unterstützt.